Das dritte Schulhaus entsteht

Der seit 1946 andauernde Schulraummangel, vor allem aber die ins Haus stehende bayerische Schulreform zwang nun die Gemeindeväter zu einer großzügigen Lösung, wollte man über kurz oder lang nicht den Schulsitz verlieren. Denn nur Gemeinden mit genügend Schülern und modernen Schulen sollten schulisch überleben. So wurde 1964/65 das neue Schulhaus in verkehrsruhiger Lage am Ostrand von Seeon errichtet. Neben 6 Klaßzimmern wurden auch Fachunterrichtsräume (ein Werkraum, eine Schulküche) sowie eine Einfachturnhalle mit anschließender Frei-Sportanlage gebaut. Die alten zwei Schulhäuser wurden aufgelassen und verkauft.

Durch diese vorsorgliche, weitblickende Maßnahme behielt Seeon bei der großen Schulreform 1968/69 seinen Schulsitz, obwohl die Klassen 7, 8 und 9 (die Schulreform führte auch das 9. Schulpflichtjahr ein) wegen zu geringer Schülerzahl der Hauptschule Obing zugeteilt wurden. Dafür wurde das benachbarte Truchtlaching zu Seeon eingesprengelt und sein veraltetes, ab 1981 nicht mehr für die Schule benötigtes Schulhaus mit seinen 3 Schulzimmern verkauft und für Wohnzwecke umgebaut.

Die Volksschule Seeon hatte nun einen ausreichenden Schülerstand. Sie gliederte (und gliedert) sich in die Klassen 1, 2, 3 und 4, jetzt „Grundschule“ genannt, und in die Klassen 5 und 6, die sogenannte „Teilhauptschule I“. Auch die rückläufigen Geburtenzahlen der Achtziger-Jahre konnten ihren Bestand nicht gefährden, wurden doch im Laufe der letzten 30 Jahre die Klassen-Durchschnittsstärken von über 50 auf 25 (1983) gesenkt. Außerdem glückte der Gemeinde Seeon - nicht zuletzt auf die Initiative der Schulleitung hin - ihr Bestreben zur Bildung einer großen Einheitsgemeinde aus den ehemaligen Gemeinden Seeon, Truchtlaching und Seebruck im Jahre 1980 und damit die Umsprengelung der Seebrucker Schüler von der Schule Chieming in die Schule Seeon.

Das Schulhaus wird erweitert

Vorausschauender Statistiken gemäß aber sollte die Schülerzahl infolge wieder höherer Geburtenraten, Zuzügen von Aussiedlern und dgl. in den nächsten Jahren steigen. Nachdem auch die Klassenhöchststärken amtlich auf 33 Schüler gesenkt wurden, stand die Gemeinde nun vor dem dringenden Problem der Schaffung zusätzlicher Klaßräume. So wurden einem großzügigen Bauplan entsprechend von 1984 - 89 durch Um- und Anbau nicht nur zwei zusätzliche (kleinere) Klaßzimmer erstellt, sondern auch ein neues Lehrerzimmer nebst Verwaltungsräumen, etliche Nebenräume, eine Aula, neue Garagen, Sanitärräume und verbesserte Frei-Sportanlagen.

Das Haus betreuen nun ein Teilzeit-Hausmeister und 3 bis 4 Raumpflegerinnen. Schulbetrieb und Unterricht besorgen ein Schulleiter (ab 1976 Rektor), 6 bis 10 Klaßlehrer und einige Teilzeit-Fachlehrer (für Werken, Handarbeit, Religion, Sport und Französisch), die meisten davon als Autobesitzer auswärts wohnend, Die Schüler aus dem gesamten Gemeindegebiet werden - wenn nötig - per Schulbus befördert. Moderne Lehrer, moderne Unterrichtsmethoden, modernes Unterrichtsmaterial und ein modernes Schulhaus sorgen für optimale Beschulung.